Die eindeutige Antwort auf diese Frage lautet: JA! Schon die alten Römer wussten: Mens sana in corpore sano (Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Wer rastet, der rostet – das gilt auch für den Kopf. Wer sich bewegt, wird auch geistig fitter. Das belegen jede Menge Studien. Aber was geht dabei vor?
Wer sich bewegt, erinnert sich besser
Bei Bewegung fließt mehr Blut ins Gehirn und versorgt es mit Sauerstoff. Proteine wandern aus den beanspruchten Muskeln ins Gehirn. So werden die Nervenzellen gestärkt und die grauen Zellen arbeiten schneller. Dabei wird auch die Entstehung neuer Verknüpfungen im Gehirn gefördert. Studien haben gezeigt, dass Sport die Nervenzellen im Hippocampus wachsen lässt, dem Lernzentrum des Gehirns. Alles, was wir uns merken wollen, wird hier verarbeitet. Regelmäßiger Sport lässt also nicht nur die Muskeln wachsen, sondern auch einige Hirnareale. Daher kann regelmäßige Bewegung helfen, das Erinnerungs- und Lernvermögen und somit auch die Schulleistungen zu verbessern. Generell gehen Wissenschaftler davon aus, dass Menschen ihr Leben lang neue Nervenzellen im Gehirn entwickeln. Sport kann diesen Prozess deutlich beschleunigen. Mehr dazu (Verlinkung Thema 29)
Warum macht Bewegung den Kopf frei?
Wer tagsüber viel am Schreibtisch sitzt und lernt – zuerst in der Schule, dann daheim bei den Hausaufgaben, nutzt vor allem den präfrontalen Cortex, das Denkzentrum des Gehirns. Er sitzt im vorderen Bereich, gleich hinter der Stirn. Doch sein Fassungsvermögen ist nicht unbegrenzt. Helfen kann Sport, denn Bewegung und Koordination verlangen dem Gehirn viel ab. Die Aktivität wird ins Bewegungszentrum gelegt und das Denkzentrum entlastet. Sport macht damit tatsächlich den Kopf frei. Hinterher sind wir nicht nur entspannter, sondern auch fokussierter und konzentrierter. Neben dem Spaß ist es wichtig, dass der Sport anstrengend ist.
Wieso fördert Sport die Konzentrationsfähigkeit?
Internationale Studien zeigen, dass Sport die Konzentration fördert und Schülerinnen und Schülern hilft, besser zu lernen. Sport regt die Blut- und Sauerstoffversorgung des Gehirns an. Der Körper schüttet mehr Glückshormone (Endorphine) aus, verbessert die Stimmung und baut Stress ab. Zudem fördert Sport den Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen durch Bildung neuer Synapsen (Zellverbindungen) bis hin zur Neubildung von Zellen (Neurogenese). Diese Effekte steigern die geistige Vitalität, Aufmerksamkeit und Konzentration nehmen zu, das Lernen fällt leichter. Und nebenbei lernt Ihr Kind spielend dazu: Balancieren auf der Slackline verbessert z.B. nicht nur den Gleichgewichtssinn, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit.
Teamfähigkeit und Ehrgeiz durch Sport fördern
Die meisten Volksschülerinnen und Volksschüler bewegen sich gerne und sind für sportliche Aktivitäten jeglicher Art zu haben. Sie haben den Ehrgeiz und die Motivation etwas zu schaffen, z.B. schnell zu laufen, einen Ball in einen Korb zu werfen. Sie freuen sich über eine bunte Teilnahmeurkunde und noch mehr darüber, wenn sie Siegerin oder Sieger sind. Spielen die Kinder in einer Mannschaft, steht das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt. Es geht darum zu lernen, dass man selbst nicht immer Sieger sein kann, aber trotzdem weitermacht. Nicht zuletzt lernen wir Fairness im Sport. Fairness, Ehrgeiz, Teamfähigkeit – diese Eigenschaften können die Kinder auch in der Schule gut gebrauchen. Aber Vorsicht bei zu viel Ehrgeiz. Die Grenze zwischen zu ehrgeizig und sehr interessiert, leidenschaftlich und motiviert lässt sich nicht immer leicht ziehen. Bei den meisten Kindern geht es jedoch darum, mit Sport einen Ausgleich zu Schule, Fernsehen und zunehmend Smartphone zu finden. Sport soll ihre Gesundheit, ihr Verständnis für Fairness und ihre Freundschaft mit anderen Kindern fördern. Gegen eine angemessene Leistungsbereitschaft im Sport ist dabei auch bei Volksschulkindern nichts einzuwenden. Meistens überträgt sich dieser Ehrgeiz in die schulischeLeistungen, die sich oftmallsverbessern. Und Teamfähigkeit, im Sport erlernt, kann bei Gruppenarbeiten in der Schule sehr nützlich sein.
Bewegung als erholsame Denkpause - UGOTCHI Tipp
Nach einem anstrengenden Tag in der Schule auf die Couch und ausspannen – klingt verlockend, ist wissenschaftlich aber der falsche Ansatz, um Stress abzubauen. Besser ist es, noch eine Stunde mit Bewegung draußen einzuschieben, denn Sport regeneriert das Gehirn. Anschließend funktionieren die Hausaufgaben besser, denn das Gehirn ist schon aufgewärmt und gut durchblutet. Daher gilt: Beweg dich und dein Gehirn sagt Danke!
Literatur:
„Beweg dich und dein Gehirn sagt Danke“, Dr. Manuela Macedonia, Brandstätter Verlag.
www.schule-und-familie.de „warum-macht-sport-schlau“ (Zugriff am 8.6.2020).
https://www.praxisvita.de „sport-macht-schlau“ (Zugriff am 8.6.2020).
https://www.news4teachers.de/2012/04/sport-fordert-die-konzentration-von-schulern-noch-besser-als-angenommen/ (Zugriff am 8.6.2020).